Geschichte der Heimatbühne Thüle
Gründungsurkunde der Heimatbühne Thüle 1964 e.V.
Am 11. August 1964, als 10 Bürger in der Gastwirtschaft Lohre
zusammensaßen, erinnerte man sich bei einem Gespräch an die alte Tradition des Laienspiels in Thüle. Denn schon vor dem ersten Weltkrieg wurde in Thüle Theater gespielt. Auch zwischen den beiden
Weltkriegen versuchte sich ein eigener Theaterkreis zu etablieren. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden von verschiedenen Vereinen, besonders vom Gesangverein "Sangeslust", gelegentlich
Theaterstücke aufgeführt. Da zu jener Zeit die Sangeslust aus Mangel an einem Dirigenten zur Untätigkeit verurteilt war, regte man in dieser geselligen Runde die Gründung eines Theatervereins,
der Heimatbühne Thüle, an, mit der Zielsetzung das kulturelle Leben des Dorfes durch regelmäßiges Theaterspiel zu bereichern.
In einer weiteren Zusammenkunft am 15. August 1964 werden die Überlegungen vom elften August in die Tat umgesetzt. Es wurde die Gründung der Heimatbühne Thüle beschlossen. Als Vereinslokal wurde die Gaststätte Lohre gewählt und es wurden gleich erste Vorbereitungen zur Aufführung eines Theaterstückes getroffen.
Am 10. Oktober wurde Johannes Käuper zum ersten Vorsitzenden der Heimatbühne Thüle gewählt.
Der erste Höhepunkt der noch jungen Heimatbühne ließ nicht lange auf sich warten. Weihnachten 1964 wurde das erste Theaterstück "Du sollst nicht hassen" in der Gaststätte Lohre aufgeführt.
Im Jahre 1965 gelang es der Heimatbühne gleich zwei Theaterstücke in einem Jahr zu präsentieren. Ostern 1965 wurde "Hochzeit mit Erika" gefeiert und zum Jahresende wurde "der Waldhüter von Viersbach" zur Aufführung gebracht.
1967 zählte die Heimatbühne bereits 33 Mitglieder. Dennoch kam es in diesem Jahr nicht zur Aufführung, da es an bereitwilligen Laiendarstellern mangelte.
1970 wechselte die Heimatbühne das Vereinslokal. Man tagte neuerdings in der Gaststätte Grundmeier, heute Gaststätte "Zum Kamin". Da der Saal wegen Renovierungsarbeiten an der Kirche für die Messe benötigt wurde, konnte in diesem Jahr kein Theaterstück aufgeführt werden.
In der Zeit von 1971 bis 1979 wurde jedes Jahr zur Weihnachtszeit ein neues Stück präsentiert und der Erfolg steigerte sich Jahr für Jahr. So kamen 1971 auch erstmals Besucher aus der näheren
Umgebung um sich von der Thüler
Laienspielschar unterhalten zu lassen. Mitglied in der Heimatbühne zu sein wurde immer populärer und so konnte
1979 das 50. Mitglied begrüßt werden.Von 1979 bis 1984 ruhte das Vereinsleben der Heimatbühne Thüle, weil aus
Mangel an Darstellern das Einstudieren eines Stückes nicht möglich war.
1984 feierte die Heimatbühne mit der Posse "17 und 2" von August Hinrichs ein gelungenes Comeback. Nach Jahren der Entbehrung war der Saal der Gaststätte Zum Kamin bei jeder Aufführung bis zum letzten Platz ausverkauft. Dieser Erfolg bestärkte die Akteure der Heimatbühne in ihrem Entschluss nun jedes Jahr ein Stück aufzuführen. Und das war gut so! Seit 1984 präsentiert die Heimatbühne jedes Jahr zum Jahreswechsel wieder Theaterstücke aus den unterschiedlichsten Genren - vom Bauernschwank über Kriminalkomödien bis hin zu britischen Stücken.
Ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zum heutigen Erfolg war der Bau des Bürgerhauses und der Mehrzweckhalle mit einer großzügigen Bühne. So wurde 1988 erstmals auf dieser Bühne der Schwank "Mit Küchenbenutzung" von Hans Kirchhoff gespielt. In diesem Jahr wurde ein neuer Besucherrekord von ca. 1600 Besuchern verzeichnet.
Durch den Erfolg der Heimatbühne beeindruckt, fanden sich immer mehr - vor allem - junge Leute, die auch in der Heimatbühne mitwirken wollten. Während einige auf den "Brettern, die die Welt bedeuten", aktiv wurden, zogen es andere jedoch vor handwerklich zu arbeiten. Und so entstand allmählich die Abteilung Bühnenbau. Durch den Umgang mit moderner Technik wurde auch diese Schar immer umfangreicher und ist aus der heutigen Theatersaison nicht mehr
wegzudenken.
Zur Zeit hat die Heimatbühne mehr als 200 Mitglieder, die alles daran setzen, das Publikum auch in kommender Zeit mit "Laienspiel made in Thüle" erfreuen zu können.